Erfolgsbilanz: Mercy Ships-Einsätze 2024

Hospitalschiffe ermöglichen tausende Operationen in Afrika
Erfolgsbilanz 2024

19. Dezember 2024, Landsberg am Lech

Erstmals konnte die internationale Hilfsorganisation Mercy Ships im Jahr 2024 die zwei größten privaten Hospitalschiffe der Welt parallel für Hilfseinsätze in Subsahara-Afrika einsetzen. Die Global Mercy ermöglichte chirurgische Versorgung in Sierra Leone, die Africa Mercy brachte diese nach Madagaskar. Allein aus Deutschland und Österreich waren 76 ehrenamtliche Fachkräfte an Bord. Neben den tausenden durchgeführten Operationen in verschiedenen Fachbereichen waren zwei deutsche Ärzte an dem erfolgreichen Eingriff zur Entfernung eines fünf Kilogramm schweren Tumors am Rücken eines Patienten auf Madagaskar beteiligt.

Insgesamt führte Mercy Ships mehr als 2.280 Operationen und über 3.690 chirurgische Eingriffe durch. Zahnärztliche Teams versorgten mehr als 2.040 Patienten. Darüber hinaus nahmen mehr als 250 einheimische medizinische Fachkräfte an Schulungsprogrammen der Organisation teil und absolvierten insgesamt über 42.550 Unterrichtsstunden. Die zahlreichen Bildungs- und Schulungsprogramme von Mercy Ships tragen in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern zu einer nachhaltigen Stärkung der Gesundheitssysteme in den afrikanischen Einsatzländern bei.

Erfolgreiche Operationen schwerer Krankheitsbilder

Wie prekär der mangelhafte Zugang zu chirurgischen Behandlungen in den Ländern Subsahara-Afrikas oftmals ist, verdeutlicht eine Operation, die im Juni 2024 auf der Africa Mercy in Madagaskar durchgeführt wurde. An Bord wurde durch ein ehrenamtliches, internationales Ärzteteam, dem auch der gebürtige Berliner Chirurg Dr. Konrad Mende und die Anästhesistin Dr. Andrea Schlüter aus Jena angehörten, ein fünf Kilogramm schwerer Tumor vom Rücken eines Patienten erfolgreich entfernt. Über 15 Jahre war der Tumor stetig gewachsen und schränkte die Lebensqualität des Madagassen immer stärker ein.  Eine vierstündige, komplexe Operation war nötig, um das abnorme Gewebe, das bereits in die Muskeln eingedrungen war, vollständig zu entfernen.

Auch die erfolgreiche orthopädische Operation der zehnjährigen Fudia aus Sierra Leone, die infolge der Blount-Krankheit an schwer deformierten Beinen und im 90°-Winkel nach innen zeigenden Füßen litt, ist ein weiteres Beispiel für die spendenfinanzierten Hilfsleistungen, die Mercy Ships in den afrikanischen Einsatzländern in diesem Jahr erbringen konnte und die ohne die medizinische Versorgung auf den Hospitalschiffen nicht möglich gewesen wären.

Auch für die Einsätze in 2025 werden noch ehrenamtliche Fachkräfte in verschiedenen Berufsfeldern gesucht. Wer Interesse an einer Mitarbeit bei Mercy Ships hat, kann sich an das Deutschlandbüro mit Sitz in Landsberg am Lech wenden.