13. März 2025, Toamasina / Landsberg am Lech – Ein 16-jähriges Mädchen wurde am vergangenen Montag von einem Tumor am Hals befreit. Sie war die erste Patientin, die 2025 von der internationalen Hilfsorganisation Mercy Ships in Madagaskar auf dem Hospitalschiff Africa Mercy operiert wurde.
Rosalinda stammt aus Mananara im Norden Madagaskars. Bei dem spendenfinanzierten operativen Eingriff wurde eine Geschwulst in der Unterkieferdrüse entfernt, die unbehandelt zu Krebs führen kann. Ihre Operation an Bord des Hospitalschiffes ist die erste von rund 1.700 chirurgischen Eingriffen, die in den nächsten zehn Monaten von der Hilfsorganisation in dem ostafrikanischen Inselstaat geplant sind.
Rosalinda verlor bereits in jungen Jahren ihre Eltern und lebte fortan bei ihrem Onkel und ihrer Tante in Toamasina. Eine Operation ihres Tumors war für sie finanziell unmöglich. Ermutigt durch die kostenlose Behandlung eines Lipoms bei ihrem Onkel an Bord der Africa Mercy im vergangenen Jahr, meldete sich schließlich auch Rosalinda zu einer Untersuchung bei Mercy Ships. Als die Africa Mercy im Februar 2025 von den jährlichen Wartungsarbeiten aus Durban, Südafrika, nach Madagaskar zurückkehrte, wurde sie als erste Patientin des diesjährigen Einsatzes an Bord aufgenommen.
Dr. Mark Shrime, ein amerikanischer Chirurg, führte den dreistündigen Eingriff durch. „Unbehandelt wächst diese Tumorart immer weiter und könnte so zu einer Gefahr für die Atemwege werden oder die Fähigkeit zu essen beeinträchtigen“, verdeutlichte er die Notwendigkeit des Eingriffs. Nach der erfolgreichen Operation in dieser Woche berichtete Dr. Shrime: „Die Operation verlief reibungslos, der Tumor wurde ohne jegliche Komplikationen entfernt.“
Mit dieser ersten Operation wurde das Krankenhaus an Bord der Africa Mercy für den diesjährigen Einsatz offiziell eröffnet. Unterstützt und ermöglicht wurde die Rückkehr von Mercy Ships nach Toamasina durch den Präsidenten von Madagaskar, dem dortigen Gesundheitsministerium, Außenministerium und Finanzministerium. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium wurden Voruntersuchungen von Patienten in zwölf verschiedenen Regionen im ganzen Land durchgeführt. Neben der direkten chirurgischen Versorgung plant Mercy Ships rund 1.480 zahnärztliche Eingriffe sowie medizinische Schulungen und Fortbildungen, um das madagassische Gesundheitssystem langfristig zu stärken.
Mercy Ships ist eine internationale Hilfsorganisation, die hochmoderne Hospitalschiffe betreibt, um Not leidenden Menschen in Afrika kostenlose und sichere Operationen zu ermöglichen. An Bord der Africa Mercy bietet ein internationales Team aus ehrenamtlichen Fachkräften Behandlungen in den medizinischen Fachbereichen Allgemeinchirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, plastisch-rekonstruktive Chirurgie, pädiatrische Orthopädie und Allgemeinchirurgie sowie Augenheilkunde an.
Für die Einsätze der Hilfsorganisation werden stets ehrenamtliche Fachkräfte in verschiedenen Berufsfeldern gesucht. Wer Interesse an einer Mitarbeit bei Mercy Ships hat, kann sich an das Deutschlandbüro mit Sitz in Landsberg am Lech wenden oder die Arbeit der Organisation mit einer Spende unterstützen.