Sichere Operationen durch Schulung zur Sterilgut-Aufbereitung in Sierra Leone

Mercy Ships unterstützt Schulungsprogramm für einheimische Fachkräfte zur Senkung von postoperativen Infektionen

Das Team für Bildungs- und Schulungsprogramme von Mercy Ships unterstützt ein bedeutendes neues Projekt, mit dem Ziel, die Infektionsraten nach Operationen im Connaught Hospital in Freetown, Sierra Leone, zu senken. Im Rahmen des Safer Surgery-Programms nehmen 20 Krankenschwestern und -pfleger an einer zweiwöchigen, praxisorientierten Schulung zur Sterilgut-Aufbereitung teil.

Für dieses wichtige Projekt ist Mercy Ships eine Partnerschaft mit der Sterile Processing Education Charitable Trust (SPECT) eingegangen. SPECT  ist eine gemeinnützige Organisation, die 2013 gegründet wurde, um einem kritischen Bedarf im Gesundheitswesen zu begegnen: der fehlenden fachlichen Ausbildung in Verfahren der Sterilgut-Aufbereitung in Umgebungen mit begrenzten Ressourcen.

Schulung für eine sichere und sterile Arbeitsumgebung

„Die Teilnehmer erlernen Standardverfahren zur Sterilgut-Aufbereitung in chirurgischer Umgebung: die ordnungsgemäße Reinigung und Lagerung von Materialien sowie Methoden, die einen Operationssaal zuverlässig steril halten. So können Infektionen nach Operationen so weit wie möglich verhindert werden“
Massiami Soumahoro, Leiter des Bildungs- und Schulungsprogramms

 

„Wir möchten, dass diese Schulung dazu beiträgt, das gesamte Gesundheitssystem in Sierra Leone zu verbessern. Die Pflegekräfte, die während dieser Zeit geschult werden, sollen nicht nur in Freetown tätig sein, sondern das gesamte Gesundheitssystem im Land positiv beeinflussen“, betonte er.

Herausforderungen durch hohe Infektionsraten

Eine Studie zu chirurgischen Infektionen (SSI) in Ländern mit begrenzten Ressourcen zeigt, dass die Infektionsraten dort deutlich höher sind als in wohlhabenderen Ländern, häufig zwischen 11 % und 70 %. Diese hohen Raten sind vor allem auf den begrenzten Zugang zu wichtigen Infektionsschutzmitteln wie beispielsweise geeigneten Sterilisationsgeräten sowie auf infrastrukturelle Mängel in der postoperativen Pflege und Nachsorge zurückzuführen.

Studien aus verschiedenen Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs) verdeutlichen, dass diese hohen SSI-Raten nicht nur erhebliche Gesundheitsrisiken für Patienten, sondern auch enorme wirtschaftliche Belastungen für Gesundheitssysteme mit sich bringen. Diese Infektionen führen zu längeren Krankenhausaufenthalten, höheren Behandlungskosten und einer höheren Sterblichkeitsrate, was die ohnehin begrenzten Ressourcen weiter strapaziert. Daher wird der dringende Bedarf an gezielten Interventionen, um die Infektionsraten in diesen Regionen zu senken, immer größer.

Intensive praktische Schulung für das medizinische Personal

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, arbeitete SPECT direkt mit neun OP-Pflegekräften des Connaught Hospitals sowie mit neun weiteren Stations-Pflegekräften zusammen. Zwei Teilnehmer gehören der Abteilung für Infektionsprävention und -kontrolle (IPC) des Krankenhauses an.

Für zwei Wochen trafen sich die Pflegekräfte in einer speziellen Schulungseinrichtung, um an Vorträgen teilzunehmen und um praktische Übungen zur Sterilgut-Aufbereitung zu absolvieren. Ausgerüstet mit Kitteln und Handschuhen, begannen sie, metallische Werkzeuge und Instrumente in verschiedenen Wasser-Mischungen sowie speziellen Seifen und Chemikalien einzuweichen, um organisches Material zu entfernen.

Die Teilnehmer wechselten sich ab, um unterschiedliche Metallinstrumente wie Scheren, Pinzetten, Klammern und Skalpelle gründlich zu reinigen und das in den feinen Rillen festsitzende organische Material zu entfernen. Sie überprüften die Arbeiten der anderen Teilnehmer, gaben konstruktives Feedback und tauschten Tipps aus.

Das sagten die Teilnehmer…

Jeder erlernte die entscheidenden Schritte, beginnend mit der Vorbereitung des Reinigungsbereichs bis hin zur korrekten Entsorgung des verunreinigten Wassers, um sicherzustellen, dass die Instrumente nach der Reinigung nicht erneut kontaminiert werden.

Larry Lawrence, ein OP-Pfleger, erklärte, dass der Kurs ihm sehr geholfen habe:

„Diese Schulung hat mir geholfen zu verstehen, wie man die Instrumente nach einer Operation richtig sterilisiert. Jetzt können wir auch anderes Personal schulen und richtig anleiten. Die Infektionsrate im Krankenhaus wird sich durch die Unterstützung von Mercy Ships deutlich verbessern.”

 

Auch eine andere Teilnehmerin, Kardiatu Kamara, eine Krankenschwester auf der Station für Onkologie des Connaught Hospitals, teilte diese Meinung: „Dieser Kurs ist wichtig, denn wenn wir weiterhin ohne Sterilgut-Aufbereitung arbeiten, wird dies viele Belastungen in unserem Gesundheitssystem verursachen.“ Sie fügte hinzu: 

„Ich möchte ein großes ‚Dankeschön‘ an die Regierung von Sierra Leone und an Mercy Ships aussprechen. Wir sind sehr dankbar, dass ihr uns in den richtigen Verfahren zur Sterilgut-Aufbereitung schult und unterstützt.”

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Dominic Pithan

berichtet über den Einsatz von Mercy Ships in Sierra Leone.

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