Rachel Buckingham - Die Chirurgin, die die erste
Operation an Bord der Global Mercy durchführte
Rachel Buckingham ist eine Chirurgin aus England. Während ihres ehrenamtlichen Einsatzes mit Mercy Ships führte sie die allererste Operation an Bord der Global Mercy durch.
Vor etwa 100 hundert Jahren wurde Rachel Buckinghams Großmutter Muriel Griffiths Ärztin. Zu dieser Zeit war es Frauen an vielen europäischen Universitäten noch nicht möglich, überhaupt Medizin zu studieren, geschweige denn als Ärztin zu arbeiten. Doch Dr. Muriel Griffiths aus Cardiff in England überwand alle Hindernisse und wurde nicht nur Ärztin. Sei reiste später sogar nach Indien, um dort Leprapatienten zu behandeln. Dass Sie damit zu einer großen Inspiration für ihre Enkelin werden würde, konnte sie damals natürlich nicht wissen.
Heute leitet diese Enkelin Rachel Buckingham die orthopädische Abteilung an Bord der Global Mercy, dem größten zivilen Hospitalschiff der Welt. Am 6. März stand sie zum ersten Mal in steriler OP Kleidung in einem der hochmodernen Operationssäle an Bord des Schiffes und griff zum Skalpell, um den allerersten Patienten auf diesem neuen Schiff zu operieren. Ein historischer Moment!
Dr. Buckingham ist 55 Jahre alt und Mutter dreier Kinder. Seit 2007 arbeitet sie als orthopädische Chirurgin, spezialisiert auf Kinder, in einem Krankenhaus der University of Oxford. Über ihre Großmutter erzählt sie stolz: „Meine Oma war eine Ärztin und eine Pionierin. Sie ging unverheiratete als Missionarsärztin nach Indien. Das war damals äußerst unüblich.“
Zwar sei auch ihr Vater, der ebenfalls Chirurg ist, immer ein großes Vorbild für sie gewesen. „Aber als ich als Kind hörte, was meine Großmutter getan hatte, beschloss ich schon im Alter von zehn Jahren, dass ich auch Medizin studieren und Ärztin werden will. Seitdem konnte ich mir keinen anderen Beruf mehr vorstellen“, erzählt Rachel Buckingham. Ihre Großmutter verstarb 1977, aber ihr beeindruckendes Leben ist für die Enkelin bis heute ihr großes Leitbild.
Die erste Operation an Bord
Heute, im Jahr 2023, ist auch Rachel Buckingham eine „Pionierin“ geworden, als sie die erste Operation an Bord der Global Mercy erfolgreich durchführte. Auf diesen ersten Einsatz der Global Mercy werden noch viele weitere folgen. Das Schiff soll 50 Jahre in Betrieb sein und in dieser Zeit können allein durch die an Bord durchgeführten Operationen das Leben von mehr als 150.000 Menschen verändert werden. Darüber hinaus werden Tausende afrikanischer medizinischer Fachkräfte fortgebildet, um den Menschen in ihren Heimatorten langfristig besser helfen zu können.
Deswegen wird Dr. Buckingham an Bord nicht nur operieren. An ihrer Seite steht ein afrikanischer Orthopäde, der von ihre fortgebildet wird, um später selbst senegalesische Patienten zu behandeln. „Im ganzen Senegal gibt es keinen einzigen Kinderorthopäden. Doch ich bin zuversichtlich, dass mein Kollege der erste sein wird“, sagt Dr. Buckingham. Sie wird übrigens von ihrem Ehemann Rob begleitet. Beide waren bereits 2019 ehrenamtlich auf der Africa Mercy im Einsatz gewesen. Rob ist auch diesmal wieder mit dabei und arbeitet im Speisesaal, während seine Frau im Krankenhaus operiert.
Große Unterschiede
„Die Unterschiede zu Großbritannien sind riesig. Im Senegal gibt es einen enormen Mangel an chirurgischer Versorgung. Wir behandeln Kindern mit extremen Missbildungen. So weit würde es in Europa nie kommen, weil wir sie viel früher operiert hätten“, berichtet Dr. Buckingham. Dafür sei aber auch die Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten enorm und auch eine große Motivation für das medizinische Team.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 haben in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara neun von zehn Menschen keinen Zugang zu sicherer und bezahlbarer Chirurgie. Dieser enorme Bedarf lässt Rachel Buckingham immer wieder zurückkommen: „Hier habe ich die Möglichkeit, wirklich etwas zu bewirken und Menschen zu helfen. Die Arbeit von Mercy Ships hat einen spürbaren Einfluss auf die Gesundheitssysteme hier.“
Dr. Buckingham ist in die Fußstapfen Ihrer Großmutter getreten und bringt – wie sie – Hoffnung und Genesung in das Leben von Menschen in großer Not.
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