Welttag der humanitären Hilfe 2020
Heilen lehren - Dr. Glenn Strauss
Seit über 40 Jahren bringt Mercy Ships den Ärmsten der Armen Hoffnung durch Heilung. Aber, ohne den Einsatz unserer Ehrenamtlichen wäre das nicht möglich. Sie arbeiten auf dem Hospitalschiff, um chirurgische und medizinische Versorgung zu gewährleisten. Einer dieser Ehrenamtlichen ist – Dr. Glenn Strauss.
Stellen Sie sich ein Kind vor, das aufgrund eines einfachen Grauen Stars sein Leben lang im Schatten und in der Dunkelheit leben musste. Für die meisten Menschen in Industrieländern würde ein kurzer Besuch beim Augenarzt dieses Problem lösen. Für diejenigen, die kaum oder gar keinen Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung haben, wird die Welt jedoch immer dunkler.
Dr. Strauss kam 1997 als Augenarzt zur Mercy Ships. Er und seine Frau Kim gingen an Bord der Caribbean Mercy. In den ersten Jahren brachten die beiden bei zahlreichen Kurzeinsätzen vielen Menschen Heilung, wo es vorher keine gab. Im Jahr 2005 beschlossen Dr. Strauss und seine Frau, ihre Praxis zu schließen und in Vollzeit für Mercy Ships zu arbeiten.
Gemeinsam entwickelten sie „Mercy Vision“ – ein ganzheitliches Schulungsprogramm für medizinische Fachkräfte.
„Wir sahen, dass wir noch so viele Jahre vor uns hatten, in denen wir wirklich unser Bestes geben konnten“
Dr. Strauss führte auch die allererste Operation an Bord unseres derzeitigen Schiffes, der Africa Mercy, durch. Aber er vergaß nie seine Leidenschaft – andere zu unterrichten. Dr. Strauss bildete jahrelang in Ländern, in denen kaum eine medizinische Ausbildung zu finden war, Fachkräfte aus. Im Laufe der Zeit gaben immer mehr seiner Schüler ihr Wissen wieder an andere weiter.
„Seit die von mir ausgebildeten Chirurgen jetzt Chirurgen in Afrika ausbilden, habe ich Enkelkinder“, sagt Dr. Strauss. „Sie waren sehr erfolgreich. Und so wuchs in mir langsam der Wunsch, das in einige der anderen Mentoring-Programme von Mercy Ships zu integrieren“.
Vom Augenarzt zum Leiter des medizinischen Fortbildungsprogramms bei Mercy Ships
Schließlich führt ihn seine Leidenschaft für Bildung ganz weg vom Operationstisch und hinein ins Klassenzimmer. Dr. Strauss‘ letzte Operation war die letzte für den Einsatz 2019/2020, der aufgrund von COVID-19 abgebrochen wurde.
Von nun an kann Dr. Strauss als Leiter des medizinischen Fortbildungsprogramms seine Erfahrungen im OP mit noch mehr Medizinern teilen.
„Ich habe die Entwicklung der Africa Mercy in all den Jahren hautnah miterlebt und konnte ein Trainingsprogramm für Augenheilkunde aufbauen, von dem ich glaube, dass es den Chirurgen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, sowohl in geistiger als auch in professioneller Hinsicht etwas gebracht hat. Jetzt kann ich diese Erfahrung auf auf die neuen Schulungsprogramme für unsere zukünftigen Projekte und auf andere Bereiche innerhalb von Mercy Ships ausdehnen. Es aufregend zu erleben, dass es für mich einen neuen Bereich gibt, in dem ich weit über das hinaus gehen kann, was ich bisher gemacht habe.“
Engagement verändert Leben
Wir sind dankbar für Helfer wie Dr. Strauss. Ihr Engagement verändert die Welt.
Helfen auch Sie mit! Sei es als ehrenamtlicher Helfer, durch Spenden. Oder erzählen Sie einfach unsere Geschichten der Hoffnung weiter.
Letzte Blogposts
Ab morgen darf ich wieder leben
Emmanuel kam als erster Patient in Sierra Leone an Bord der Global Mercy. Seit vier Jahren litt er unter einem faustgroßen Tumor am Hals. Konnte er an Bord endlich geheilt werden?
Eine Überdosis Nächstenliebe
Das Leben der 48-jährigen Apothekerin Stephanie Pape aus Niedersachsen ist alles andere als alltäglich. Und das nicht erst, seitdem sie sich im Januar 2024 auf der Global Mercy zum ehrenamtlichen Dienst gemeldet hat. Denn über das derzeitige Einsatzland Sierra Leone hat sie ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen.
Transformation des Gesundheitswesens in Sierra Leone
Transformation des Gesundheitswesens in Sierra Leone: Eine Zukunftsvision für sichere und bezahlbare Operationen. Ein Beitrag von Dr. Austin Demby, Gesundheitsminister Sierra Leone
Ein einzigartiger Dienst
Als die 25-jährige Kinderkrankenpflegerin Friederike Ambacher aus Tübingen im November 2023 nach Sierra Leone zur Global Mercy reiste, begann für sie ein großes persönliches Abenteuer. Im Interview erzählt sie nun über ihre erste Zeit an Bord, den Arbeitsalltag, die Besonderheiten auf einem Hospitalschiff und ein einzigartiges Weihnachtsfest in Afrika.
Tags
TEILEN
Ähnliche Beiträge
Dr. M’Pele zum Afrikatag: Es lohnt sich, an Afrika zu glauben!
Der Epedemiologe und Leiter des Afrika-Büros, Dr. Pierre M’Pele verrät uns, warum der Afrikatag für Mercy Ships ein Grund zu feiern ist.
45 Jahre Mercy Ships: Ein Blick zurück und ein Traum für die Zukunft
Vor 45 Jahren hatten Don und Deyon Stephens die Idee für Mercy Ships. Doch wie groß ihr Traum einmal werden würde, hat sie selbst überrascht.
Ein einzigartiger Dienst
Als die 25-jährige Kinderkrankenpflegerin Friederike Ambacher aus Tübingen im November 2023 nach Sierra Leone zur Global Mercy reiste, begann für sie ein großes persönliches Abenteuer. Im Interview erzählt sie nun über ihre erste Zeit an Bord, den Arbeitsalltag, die Besonderheiten auf einem Hospitalschiff und ein einzigartiges Weihnachtsfest in Afrika.