Medizintechniker mit Mission
Mercy Ships arbeitet kontinuierlich gemeinsam mit seinen Partnerländern daran, das Gesundheitswesen in Afrika nachhaltig voran zu bringen. Und das schon seit 30 Jahren. Besonders deutlich wird dies anhand des Aus- und Fortbildungsprogramms für medizinische Fachkräfte. Unzählige Mediziner und Pflegekräfte können dadurch in ihren Heimatländern Patienten Hoffnung und neues Leben schenken. Wir möchten Ihnen diese Mediziner mit einer Mission vorstellen.
Emmanuel Essah ist Medizintechniker. Er kommt aus Benin und arbeitet schon über 10 Jahre für Mercy Ships. Seine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass alle medizinischen Gerätschaften an Bord zuverlässig funktionieren. Während eines Einsatzes bildet er Medizintechniker aus dem Partnerland aus, damit auch an Land die Hilfe nicht an defekten Geräten scheitert.
"2016 habe ich Benin ein Krankenhaus besucht. Plötzlich brach mitten unter einer Operation ein Feuer aus. So etwas will man wirklich nicht zweimal erleben. Und alles nur, weil die verwendeten Kabel nicht für die vorhandene Stromstärke ausgelegt waren. Der Patient hat überlebt, aber es hätte auch anders ausgehen können. Chirurgen müssen sich auf ihre Ausstattung verlassen können. Das ist ein Grund, warum Sicherheit und regelmäßige Wartung von elektrischen Geräten im wahrsten Sinne des Wortes ‘lebensnotwendig’ ist.” Emmanuels Wahlspruch: “Eine sichere OP braucht verlässliche Geräte.”
Fernmeldeingenieur, Übersetzer, IT-Service und Medizintechniker
Emmanuels Lebenslauf hat einiges zu bieten. Er hat Telekommunikationstechnik studiert und 2009 als Übersetzer für Mercy Ships gearbeitet. Die Arbeit bei Mercy Ships gefiel ihm so sehr, dass er sich noch mehr engagieren wollte. Also beschloss er dauerhaft auf der Africa Mercy zu bleiben. 2011 arbeitete er ehrenamtlich im IT-Support.
„Nach einem Jahr fragte ich, ob ich nicht auch als Medizintechniker arbeiten könne. Leider hatte ich dafür nicht die nötige Qualifikation. Mercy Ships half mir die nötige Ausbildung zu bekommen. Für diese Chance bin ich noch immer unglaublich dankbar und das habe ich versucht weiterzugeben, in all den Jahren ich das jetzt mache. Am schönsten ist, dass ich mein Wissen auch an andere weitergeben kann“, freut sich Emmanuel.
Wenn alle Geräte gut gewartet, richtig eingestellt und auf ihre Sicherheit überprüft sind, können Ärzte sich die Pflegekräfte auf die Arbeit mit den Patienten konzentrieren. Aber Emmanuels Arbeit endet nicht an der Reling der Africa Mercy:
„Bevor wir ein neues Land besuchen, erkundige ich mich, welchen Bedarf es im Bereich Medizintechnik gibt. Dann stelle ich ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm für die lokalen Fachkräfte zusammen. Gemeinsam mit dem jeweiligen Gesundheitsministerium wähle ich geeignete Teilnehmer aus und nach dem Trainig besuche ich die Medizintechniker an ihrem Arbeitsplatz. Ich berate sie, stärke ihre Position gegenüber der Klinikleitung und helfe ihnen das umzusetzen, was sie an Bord gelernt haben.“ Emmanuels Augen leuchten, wenn er von seiner Arbeit berichtet: „Ich liebe es, mein Wissen und Können weiter zu geben. Diese Schulungen haben wirklich nachhaltige Effekte, sowohl für die Teilnehmer, als auch für die Kliniken.“
Eine Investition in die Zukunft: Das Trainingszentrum in Guinea
Anfang 2021 hat Emmanuel nur ein weiteres Projekt an den Start gebracht. Er baut in Guinea mit seinem Team Mercy Ships erstes stationäres Trainingszentrum auf. Mit Guinea verbindet die Hilfsorganisation eine besonders enge Partnerschaft.
„Natürlich wird es dort ganz normale Unterrichtsräume geben, aber auch eine Lehrwerkstatt für Medizintechnik. Es ist ganz wichtig, dass die Auszubildenden nicht nur die Theorie lernen. Sie müssen ganz praktisch mit verschiedenen Geräten üben um gute Medizintechniker zu werden. Die Ausbildung wird sich über sechs Monate erstecken. In dieser Zeit wird das Fachwissen der Teilnehmer auf den neuesten Stand gebracht und ihre praktischen Fähigkeiten erweitert. Der Vorteil an einem stationären Trainingszentrum ist außerdem, dass die Teilnehmer nach ein paar Jahren für Fortbildungen und Auffrischungskurse zurückkommen können.“
Damit der Plan Gestalt annehmen kann, arbeiten Emmanuel und Mercy Ships eng mit der Gamal Universität in Conakry zusammen. Der Rektor der Universität, Dr. Doussou Lanciné Traore, unterstützt das Projekt mit großem Elan, weil es dringend benötigte Fachkräfte ausbildet, aber auch, weil Studenten der Universität die vorhandene Infrastruktur nutzen können.
„Unser Ziel ist es einige Absolventen dahingehend zu schulen, dass Sie als Ausbilder für weitere Medizintechniker arbeiten können“, erklärt Emmanuel. „Mittelfristig soll das Trainingszentrum in vollem Umfang von Fachkräften aus Guinea betrieben werden. Wenn uns das gelingt, haben wir es wirklich geschafft eine nachhaltige und strukturelle Veränderung zu erreichen.“
Dieser Umstand macht deutlich wie wichtig Augenoperationen schon im Kindesalter sind. Zahllose Blinde Menschen, könnten geheilt, ihr Augenlicht gerettet und ihre Lebensperspektive verbessert werden, wenn mehr Menschen Zugang zu dringend erforderlicher medizinischer Behandlung hätten.
Letzte Blogposts
Neue IBAN für Mercy Ships
Im Zuge einer Umstellung unserer bisherigen Bank haben wir uns entschieden, zu einer Bank zu wechseln, die speziell für gemeinnützige Organisationen bessere Konditionen bietet. Unser Ziel ist es, Verwaltungskosten so gering wie möglich zu halten – damit Ihre Spenden dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden: bei den Menschen in Subsahara-Afrika.
Der Junge mit dem schönsten Lächeln
Laura Matzka ist Kinderkrankenschwester – und Teil einer besonderen Mission: Auf einem Hospitalschiff von Mercy Ships versorgt sie Kinder wie Danielo, der mit einem lebensbedrohlichen Tumor zur Welt kam. Ihre Geschichte ist ein berührendes Beispiel für den Einsatz von Hilfsorganisationen in Afrika. Was mit einem Kindheitstraum begann, wurde für Laura zur Berufung. Sie fand nicht nur ihren Platz in der humanitären Hilfe – sondern auch einen Jungen, dessen Lächeln sie nie vergessen wird.
Wie eine Krankenschwester das Gesundheitswesen in Sierra Leone verändert
Erfahre, wie Betty Koker mit Wissen, Mitgefühl und Mentoring das Gesundheitssystem in Sierra Leone nachhaltig verändert.
Flügel der Hoffnung
Annicas Narben sind stumme Zeugen
eines einzigen folgenschweren Moments.
Tags
Teilen
TEILEN
Sie möchten sich selbst für eine bessere Gesundheitsversorgung in Afrika engagieren?
Micha Knodt berichtet als Referent für Öffentlichkeitsarbeit über unsere Einsätze und die Arbeit auf den Hospitalschiffen.
Ähnliche Beiträge
Wie die senegalesischen Mitarbeiter von Mercy Ships gegen die Coronapandemie kämpften
Nach dem Ausbruch der Coronapandemie begannen unsere senegalesischen Mitarbeiter damit, gegen die Ausbreitung der Pandemie zu kämpfen.
Alumni-Treffen 2024
Wir blicken auf ein großartiges Alumni-Treffen 2024 zurück! Eine Hafenrundfahrt war der Start in ein abwechslungsreiches Programm mit unseren ehemaligen und aktiven Ehrenamtlichen von Mercy Ships aus Deutschland. Inspirierende Vorträge, ein gemeinsames Abendessen, gute Gespräche und interaktive Workshops machten diesen Tag zu einem großartigen Event.
Planen Sie Ihren Besuch der Global Mercy
Die Global Mercy kommt bald nach Rotterdam und öffnet ihre Pforten. Melden Sie sich jetzt für eine Besichtigungstour an.