Zwei Freundinnen im Einsatz für Menschen in Afrika

Von der Intensivstation aufs Hospitalschiff

Zwei Jahre lang erzählte Mareike Spilker ihrer Kollegin Lilli Klassen immer wieder von ihren Erfahrungen bei Mercy Ships. Die beiden Freundinnen arbeiten gemeinsam auf der Intensivstation des Klinikums Herford in Nordrhein-Westfalen.

Anfangs war Lilli sehr zögerlich, doch schließlich fand sie den Mut, sich anzuschließen und mit Mareike an Bord der Global Mercy zu gehen. Hat sie ihre Entscheidung bereut? Ganz im Gegenteil! Im Interview teilen die Freundinnen, welche Bedeutung der Einsatz für sie hatte.

„Ich glaube, es war meine Schwiegermutter, die mir davon erzählt hat“, erinnert sich Mareike. Sie hatte an einem Vortrag einer OP-Schwester aus dem Schaumburger Krankenhaus teilgenommen, die über Mercy Ships berichtete. „Ich war sofort begeistert von der Idee, mein medizinisches Wissen in einem internationalen, ehrenamtlichen Kontext einzusetzen.“

Warum Mareike immer wieder zurückkommt

„Ich würde schon sagen, dass ich sehr abenteuerlustig bin“, sagt Mareike. Zuvor hatte sie sich in der Flüchtlingshilfe und beim Kinderschutzbund engagiert, doch sie wollte auch etwas tun, bei dem sie ihre Fachkenntnisse als Krankenschwester sinnvoll einsetzen konnte.

Die Gemeinschaft auf dem Schiff ist für Mareike ein entscheidender Grund, immer wieder zurückzukehren. „Vom Reinigungspersonal über die Apotheker bis hin zur medizinischen Crew – alle arbeiten gemeinsam für dasselbe Ziel. Und das Beste: Wir tun das ehrenamtlich.“

Freundinnen an Bord

Lilli war anfangs zögerlicher, als es darum ging, sich Mercy Ships anzuschließen. Obwohl Mareike ihr immer wieder Mut zusprach, war Lilli unsicher, ob sie allein reisen sollte. „Ich wollte nicht allein reisen, und deshalb war ich froh, dass ich gemeinsam mit Mareike gehen konnte. Das Klinikum hat uns zur gleichen Zeit freigestellt, und Mercy Ships hat es möglich gemacht.“

Als Lilli schließlich zum ersten Mal an Bord war, war sie von der Armut des Gastlandes und den Bedingungen überwältigt. „Ich hatte mir die Situation in den Einsatzländern schlimm vorgestellt, aber die Realität war noch erschütternder“, erzählt Lilli. 

„Ich sehe, dass wir hier sind, um Hoffnung zu bringen.“
Lilli Klassen

Unvergessliche Momente und bewegende Erlebnisse

Die Erlebnisse aus den Einsätzen von Mercy Ships hinterlassen tiefe Spuren. Für Mareike war einer der unvergesslichsten Momente die Behandlung einer schwangeren Frau aus dem Senegal, die mit einem riesigen Gesichtstumor an Bord kam. „Der Tumor blockierte ihre Atemwege und sie musste dringend operiert werden“, erzählt Mareike. Während der Operation verlor die Frau fünfeinhalb Liter Blut – ein kritischer Moment. Doch dank der schnellen Reaktion des Teams spendeten Crewmitglieder ihr Blut. „Blut aus drei Kontinenten.“ Sie lacht. „Es war ein Wunder, dass sie überlebte. Sie und ihr Kind sind wohlauf“, berichtet Mareike über diese herausfordernde und sehr berührende Erfahrung.

Freizeit und Erholung an Bord

Trotz des anspruchsvollen Einsatzes bleibt den Ehrenamtlichen an Bord auch Zeit für sich selbst. Mareike und Lilli genießen ihre freie Zeit, sei es bei Ausflügen zu traumhaften Stränden oder beim Bummeln auf Stoffmärkten. „Ich lasse mir gerne Kleider schneidern“, erzählt Mareike, „aber manchmal genieße ich es auch einfach, auf dem Schiff zu bleiben und zu entspannen.“ Lilli fügt hinzu: „Auf dem Deck elf, hinten – da gibt es eine kleine Ecke, die perfekt ist, um sich ein Buch zu nehmen und mal abzuschalten.“

Ein Ort, der sich wie „Zuhause“ anfühlt

Mareike fühlt sich an Bord mittlerweile wie zu Hause und beschreibt ihre Ankunft so:

„Ich sehe das Schiff schon auf dem Weg zur Fähre und freue mich, bekannte Gesichter zu treffen. Es ist ein Gefühl von Ankommen, von Zuhause-sein.“ 
Mareike Spilker

Sie schätzt auch, dass Mercy Ships nicht nur vor Ort hilft, sondern auch langfristige Veränderungen anstrebt. „Es gibt Schulungen für lokale Krankenhäuser und Arbeitsplätze für Einheimische. So bleibt etwas, auch wenn das Schiff weiterzieht.“

Und was kommt als Nächstes?

Lilli meint: „Ein bisschen Heimweh habe ich zwar schon, aber beim nächsten Mal muss es ja nicht ganz so lang sein. Ich würde gerne wieder kommen.“ Seit Februar sind die beiden Freundinnen an Bord, und sie werden noch bis kurz vor Ostern auf dem Schiff sein. Sie sind sich einig: Dies war nicht ihr letzter gemeinsamer Einsatz.

Wollen auch Sie ein Teil sein?

Werden Sie Teil von Mercy Ships und setzen Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten dort ein, wo es am meisten gebraucht wird. Ehrenamtliche Arbeit auf einem des Hospitalschiffe bedeutet nicht nur, Leben zu retten, sondern auch, eine unglaubliche Gemeinschaft zu erleben und unvergessliche Momente zu teilen. Packen Sie mit an und helfen Sie uns, medizinische Versorgung und Hoffnung in abgelegene Regionen zu bringen.

Wir stehen Ihnen für alle Ihre Fragen gerne telefonisch unter 0 8191 98550-14 zur Verfügung. Mehr zu unseren Stellenangeboten finden Sie hier.

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Stefanie Odersky

interviewte Lilli und Mareike über ihren Einsatz auf der Global Mercy.

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