Emmanuel Essahs Traum
Emmanuel Essah ist in Benin geboren und aufgewachsen und hat dort eine Ausbildung zum Telekommunikationsfachmann absolviert. Doch eigentlich hatte er immer den Traum, in der Medizin zu arbeiten.
Emmanuel schloss sich Mercy Ships 2009 an, als die Africa Mercy in seinem Heimatland vor Anker ging. Damit kam er seinem Traum, in der Medizin zu arbeiten, zwar ein Stück näher. Doch er hatte keine entsprechende Ausbildung, also arbeitete anfangs als Übersetzer. Eines Tages gab es an Bord Probleme mit einem OP-Gerät. „Der Mann, der für die Reparatur gerufen wurde, stellte sich als Medizintechniker vor“, erinnert sich Emmanuel. Dieser Mann war – wie Emmanuel schnell lernte – für die Installation, Wartung und Kalibrierung der medizinischen Geräte an Bord der Africa Mercy zuständig.
„Da hat es bei mir Klick gemacht“, sagt Emmanuel. „Auch wenn ich nicht Medizin studieren kann, habe ich doch die Möglichkeit im medizinischen Bereich tätig werden, indem ich dafür sorge, dass die Geräte gut funktionieren und die Patienten gut versorgt werden. Und das ist ein enorm wichtiger Teil guter und sicherer medizinischer Versorgung.“
Eine Vision für die Ausbildung
2011 begann Emmanuel, als Vollzeitkraft bei Mercy Ships zu arbeiten. Zwei Jahre später bot Mercy Ships ihm an, eine Ausbildung zum Medizintechniker zu absolvieren. „Als sich die Gelegenheit bot, dachte ich mir: ‚Das ist es, das lasse ich mir nicht entgehen'“. Emmanuel kam für seine Ausbildung nach Texas. Dort erfuhr er, dass Patienten in Texas immer wieder durch fehlerhafte medizinische Geräte zu Schaden kommen. Er dachte sich: „Wenn Patienten selbst hier in Texas immer wieder so gefährdet sind… wie viele Menschen sind dann in meinem Heimatland betroffen?
Von diesem Moment an wusste Emmanuel, dass er nicht nur selbst Medizintechniker werden wollte. Er wollte helfen, andere Medizintechniker auszubilden. „Seitdem habe ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich, wann immer sich mir die Gelegenheit bietet, mein Wissen mit meinen afrikanischen Kollegen teilen werde“, sagte er.
Nach der Ausbildung kehrte Emmanuel auf die Africa Mercy zurück und sammelte im Schiffskrankenhaus weitere Arbeitserfahrung. Während dieser Zeit organisierte er nebenbei seinen ersten Ausbildungskurs für Medizintechniker in Benin. Mehr als sieben Jahre nachdem er das erste Mal an Bord gegangen war, schloss sich Emmanuel dem Team vom Mercy Ships Medical Capacity Building (MCB) an, um sein Ziel zu verfolgen und Medizintechniker im großen Stil zu unterstützen.
Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation haben 85 % der befragten Krankenhäuser in Afrika Schwierigkeiten, qualifizierte Medizintechniker für die Reparatur und Wartung medizinischer Geräte zu finden. Emmanuels Fortbildungsmaßnahmen können diese Not lindern.
Seit 2020 arbeitete Emmanuel mit Mercy Ships und unserem Partner Optimum Ltd. daran, 37 Medizintechniker aus dem Senegal fort- und weiterzubilden. Nach Abschluss der Fortbildung wird Emmanuel jeden von ihnen weiter betreuen. „Wir besuchen sie in ihren Krankenhäusern, um Zeit mit ihnen zu verbringen und zu sehen, wie wir sie am besten weiterhin unterstützen können“, sagt er. „Wir helfen ihnen, das Gelernte in die Praxis umzusetzen.“ Darüber hinaus hat Emmanuels Team in letzten beiden Jahren auch Medizintechniker in Guinea und Liberia betreut und beraten.
Eine wichtige Aufgabe
Der afrikanische Kontinent befindet sich an einem Wendepunkt, da eine Reihe von Ländern künftig stärker zusammenarbeiten wollen, um die chirurgische Versorgung zu verbessern. Mehrere Staats- und Regierungschefs haben sich kürzlich mit der Dakar Declaration verpflichtet, bis 2030 wichtige Verbesserungen umzusetzen. „Es ist eine spannende Zeit. Da sich so viele Regierungen um die Verbesserung der chirurgischen Versorgung bemühen, gewinnen Medizintechniker und ihre Ausbildung enorm an Bedeutung“, berichtet Emmanuel. „Ein Krankenhaus kann hervorragende Chirurgen, Anästhesisten und Pflegekräfte haben. Aber wenn die medizinische Ausrüstung nicht zuverlässig ist, ist der Patient trotzdem in Gefahr“, sagte Emmanuel. Ärzte und Chirurgen verlassen sich auf Geräte, um Diagnosen zu stellen. Wenn diese Diagnosen falsch sind, könnte der Patient falsch behandelt werden – und Schaden nehmen. „Wir brauchen gut ausgebildete Medizintechniker vor Ort, die wissen, wie man mit medizinischen Geräten umgeht“, sagte er. „Nur so können wir sicherstellen, dass Patienten richtig, gut und sicher operiert werden.“
Medizinische Kapazitäten ausbauen
Emmanuel ist der Ansicht, dass die Ausbildung von Medizintechnikern einer der Schlüssel für die Verbesserung der chirurgischen Systeme in Afrika ist. „Beim Ausbau medizinischer Kapazitäten geht es darum, die Gesundheitsversorgung insgesamt zu verbessern und das Vertrauen der Patienten in die Ärzte und Pflegekräfte zu stärken“, sagte er. Aus dem ganzen Kontinent gibt es nun Bestrebungen, dieses Ziel zu erreichen. Ein unglaubliches Momentum für Emmanuels Mission!
„Die Politiker und Experten arbeiten hart daran, dieses Ziel zu erreichen“, sagt Emmanuel. „Gleichzeitig brauchen sie aber auch Partner wie Mercy Ships, die sie unterstützen und ihnen helfen.“ Die Weitergabe von Wissen, so Emmanuel, sei der Schlüssel. „Wir wollen, dass die einheimischen Medizintechniker in der Lage sind, das zu tun, was wir auf dem Schiff tun können“, sagte er. „Wir wollen das Wissen und die Fähigkeiten mit ihnen teilen, damit sie auch dann noch in der Lage sind, ihr Gesundheitssystem zu unterstützen, wenn das Schiff abfährt.
Erfahren Sie hier mehr über die Bedeutung von Medizintechnikern und den Fortbildungen, die das Team von Emmanuel anbietet.
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Mit einer gewissen Portion Abenteuerlust und dem inneren Wunsch, die Not derjenigen zu lindern, für die medizinische Hilfe unbezahlbar und unerreichbar ist, engagiert sich der 49-jährige Familienvater bereits seit 15 Jahren in der humanitären Hilfe. Auch mit Mercy Ships ist der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg seit 2015 regelmäßig im Einsatz.
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berichtet als Referent für Öffentlichkeitsarbeit gerne über unsere Arbeit in Afrika.
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