„Ich bin selbstbewusster“: Wie wir Medizintechnikern helfen

Badiene arbeitet als Medizintechnikerin für das senegalesische Gesundheitsministerium. Sie trägt große Verantwortung, denn sie ist dafür verantwortlich, technische Probleme in Krankenhäusern zu beheben. Doch manchmal sieht sich Badiene bei ihrer Arbeit mit Geräten und Maschinen konfrontiert, die sie nicht kennt.

„Wenn ich die Maschine und ihre Funktionsweise nicht kenne, erschwert das meine Arbeit enorm. Es ist dann sehr herausfordernd und zeitraubend, die Maschine zu reparieren“, erklärt sie.

Medizintechniker wie Badiene spielen für die Gesundheitsversorgung im Senegal eine große Rolle. Doch oft fehlt ihnen der Zugang zu Weiterbildungsmaßnahmen und Fortbildungen und die Möglichkeit, mit neuen Geräten zu arbeiten und Erfahrung mit diesen Geräten zu sammeln.

Warum sind Medizintechniker so wichtig?

Da viele afrikanische Staaten daran arbeiten, die Versorgung mit Chirurgie, Geburtshilfe und Anästhesie bis 2030 zu stärken, ist es wichtiger denn je, das Gesundheitspersonal in diesen Bereichen immer wieder fortzubilden. Fehlfunktionen von Geräten können für Patienten während einer Operation lebensbedrohlich sein. Medizintechniker sorgen dafür, dass medizinische und auch chirurgische Geräte gut gewartet und konfiguriert sind. Gute Anästhesisten und qualifizierte, erfahrene Chirurgen sind unerlässlich. Doch ohne sichere Ausrüstung gibt es ebenfalls keine sicheren Operationen.

Zusammen mit unserem Partner Optimum Biomedical Ltd. und der senegalesischen Regierung hat Mercy Ships Badiene und andere Medizintechniker fortgebildet. Durch die praktische Ausbildung mit modernsten Geräten konnten die Techniker ihre Fähigkeiten verbessern und so eine der wichtigsten Aufgaben im senegalesischen Gesundheitssystem übernehmen.

Für Badiene war der Mercy Ships-Kurs ein Highlight ihrer bisherigen Karriere: „Dank dieser Schulung können wir nun besser mit neuen Geräten umgehen, an ihnen arbeiten und sie reparieren“, sagt sie. Während des Kurses übten sie und ihre Kommilitonen und testeten die Maschinen immer wieder. So konnten sie sicherstellen, dass die Maschinen wirklich richtig eingestellt sind.  „Früher haben wir das nach Gefühl gemacht“, berichtet sie. „Nun wissen wir, wie wir sicherstellen können, dass die Maschine richtig konfiguriert ist.

Ausbau der medizinischen Kapazitäten im Senegal

Ein weiterer senegalesischer Medizintechniker, Toure, nahm ebenfalls an der Schulung an Bord der Global Mercy teil. Auch er litt darunter, dass ihm die praktischen Kenntnisse und Erfahrungen mit einigen Maschinen, die er reparieren musste, fehlte. Toure wurde während seiner Ausbildung an älteren Modellen geschult. Als er seine Ausbildung beendete, waren viele dieser Maschinen nicht mehr im Einsatz. Jedes Jahr wurden neue Maschinen auf den Markt gebracht, für deren Reparatur er nicht ausgebildet war. „Die neuen Maschinen waren anspruchsvoller. Wir mussten ohne jegliche Unterstützung an ihnen arbeiten“, sagt er. Das änderte sich, als er die Mercy Ships-Fortbildung absolvierte. Er konnte an neuen Modellen üben, zu denen er bisher keinen Zugang hatte.

„Ich habe tatsächlich von diesen Maschinen gelernt“, sagt er. „Ich arbeite schon sehr lange in der Medizin, doch diese Fortbildung hat mir viel gebracht und meine Arbeit verändert.“ Toure ist überzeugt, dass diese Ausbildung das senegalesische Gesundheitssystem weiterbringen wird. „Momentan verlieren wir viele Maschinen aufgrund mangelnder Wartung“, berichtet er. Auch die Krankenhäuser und ihre Patienten werden davon profitieren. „Aufgrund des Mangels an zuverlässigen Maschinen wurden bestimmte Behandlung und Eingriffe komplett eingestellt“, erklärt Toure. „Für die Patienten ist es eine gute Nachricht, wenn die Geräte künftig besser gewartet werden können und wieder mehr Eingriff möglich sind.“

Im Rahmen der Fortbildung spendete Mercy Ships dem Krankenhaus jedes Technikers Testgeräte, damit sie ihre neuen Fähigkeiten weiter üben können und ihr Patienten in Zukunft besser behandeln können. Toure ist davon überzeugt, dass die Auswirkungen dieser Fortbildung enorm sein werden. Er will das, was er gelernt hat, an seine Kollegen weitergeben. „Ich bin in der Lage, anderen Medizintechnikern mein Wissen weiterzugeben und so meinem Heimatland zu helfen“, freut er sich. Auch Badiene ist nach dem Kurs wieder zuversichtlich. „Ich fühle mich nun besser für meine Arbeit gerüstet und bin selbstbewusster geworden“, sagt sie.

Hier erfahren Sie mehr über die tiefgreifenden Folgen, die die Ausbildung von Fachkräften im Gesundheitswesen im Senegal und darüber hinaus hat.

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Micha Knodt

berichtet als Referent für Öffentlichkeitsarbeit gerne über unsere Arbeit in Afrika.

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