Mehr Operationen für Kinder mit Behinderung - Zu diesem Zweck arbeitet Mercy Ships mit CURE International zusammen
Corona macht es aktuell besonders schwer Menschen in Staaten mit einem fragilen Gesundheitssystem die Operationen zu ermöglichen, die sie dringend benötigen. Deswegen haben sich CURE und Mercy Ships entschlossen, ihre Kräfte zu bündeln. In Ländern wie Uganda oder Niger müssen Kinder schon ohne die zusätzliche Pandemie-Problematik oft jahrelang warten, bevor sie eine spezialchirurgische Behandlung erhalten. Gründe dafür sind die mangelhafte Infrastruktur und die zu geringe Anzahl qualifizierter Ärzte. Hinzu kommt, dass sich viel Familien eine Operation schlichtweg nicht leisten können. Die Pandemie hat diesen Problemen ein weiteres hinzugefügt.
„Schätzungsweise sterben jedes Jahr 16,9 Millionen Menschen an mangelnder chirurgischer Versorgung. Ein Umstand, der durch die COVID-Pandemie noch einmal verstärkt wurde. Um dieser Not zu begegnen, braucht es Zusammenarbeit und starke Partnerschaften. Gemeinsam mit unseren Kollegen von CURE freuen wir uns darüber, dass die medizinische Expertise von Mercy Ships auch außerhalb unser Hospitalschiffe ihre Wirkung entfalten kann“, sagt Peter Linz, ärztlicher Direktor von Mercy Ships International.
„Dr. Peter Linz und ich treffen uns regelmäßig jeden Monat mit den Ärztlichen Direktoren von zwei weiteren medizinischen Hilfsorganisationen, um uns über den Umgang mit der Corona-Krise abzustimmen. Dabei wurde deutlich, dass wir mehr Kinder erreichen würden, wenn wir unsere Kräfte und Kompetenzen bündeln“, ergänzt Dr. Richard Gardner, ärztlicher Direktor von CURE International.
Dr. Sarah Kwok engagiert sich in der CURE Kinderneurologie in Uganda
In diesem Zuge entsandte Mercy Ships die britische Anästhesistin, Dr. Sarah Kwok, nach Uganda ins CURE-Kinderkrankenhaus. Dort werden auch während der Pandemie Kinder neurochirurgisch behandelt, zum Beispiel, wenn sie unter einem Hydrozephalus leiden.
Seit Juni 2019 ist Sarah Kwok als Langzeitmitarbeiterin leitende Anästhesistin an Bord der Africa Mercy. Die Entscheidung für einen Langzeiteinsatz fällte sie schon, als sie das erste Mal für zwei Wochen an Bord war. Die Erfahrung dort beeindruckte sie so sehr, dass sie ihren Job als Anästhesistin in England aufgab, um sich dauerhaft für Mercy Ships zu engagieren.
Im Team von CURE Uganda kümmerte sie sich um die Intensivpflege von ganz jungen Patienten, eine Erfahrung die ihren Horizont nochmal wesentlich erweiterte:
"Die Kinder dort haben schwere neurologische Erkrankungen. Das macht die Pflege sehr anspruchsvoll. Aber das Team hier arbeitet wirklich auf sehr hohem Niveau und die Patienten bekommen die bestmögliche Behandlung, wie sie es verdienen."
Arbeit mit Patienten und medizinische Trainings gehen Hand in Hand
Neben der direkten Arbeit mit den Patienten brachte Dr. Kwok ihre Kompetenzen bei der Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal und Studierenden der örtlichen Universität ein. Das Bemühen, das Gesundheitswesen in Afrika nachhaltig zu verbessern ist ein zentrales Anliegen von Mercy Ships und eine Gemeinsamkeit mit CURE. Denn das CURE Kinderkrankenhaus ist das Lehrkrankenhaus im Bereich Kinderneurochirurgie für ganz Sub-Sahara-Afrika.
„Für mich war es eine Ehre in der Neurochirurgie für CURE Uganda zu arbeiten. Hierher kommen Fachkräfte aus ganz Afrika um neurologische Operationstechniken zu lernen. Hier wird die nächste Generation von afrikanischen Medizinern, Neurochirugen und Anästhesisten ausgebildet. Ich hoffe wirklich, dass CURE und Mercy Ships weiter zusammenarbeiten, um gemeinsam noch mehr für die Ärmsten der Armen aus verschiedensten Afrikanischen Ländern zu bewirken" fast Sarah Kwok ihre Eindrücke zusammen.
Darüber hinaus arbeitet im Moment Dr. Tertius Venter, ein Plastischer Chirurg aus Südafrika, im Nigrischen CURE-Kinderkrankenhaus. Der Fokus liegt hier bei der Behandlung von Narbengewebe nach großflächigen Verbrennungen, das die Beweglichkeit der betroffenen Kinder einschränkt.
Justin Narducci, Präsident und CEO von CURE International über die neu geschlossene Partnerschaft: „Wir sind überglücklich, dass wir bei unseren Bemühungen den Zugang zu chirurgischer Versorgung an besonders wichtigen Orten zu erleichtern, Hand in Hand gehen. Wir reagieren mit Kreativität und Zusammenarbeit auf die Herausforderungen von Corona und helfen gemeinsam den Schwächsten, die dieser Krise ausgesetzt sind: Kindern mit Behinderung.“
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