Gemeinsam können wir es schaffen

Gedanken zum Weltgesundheitstag 2020

Wenn die Welt aus den Fugen gerät, dann suchen wir nach neuer Stärke. Wenn wir realisieren, dass unser Gesundheitssystem seine Grenzen hat, dann suchen wir nach Sicherheit. Wenn uns das Risiko zu groß wird, dann suchen wir nach Geborgenheit.

Seit mehr als 40 Jahren bewegt sich Mercy Ships in den fragilsten Gesundheitssystemen dieser Welt – seit rund 30 Jahren fokussieren wir uns auf die Länder südlich der Sahara. Wer auf unserem Hospitalschiff einen freiwilligen Einsatz geleistet hat, kommt tief bewegt und manchmal auch erschüttert zurück. „Wenn ich denke, ich habe den schlimmsten Fall meiner Karriere gesehen, dann trifft mich das nächste Schicksal,“ erklärt Chirurg Dr. Frank Hayden, der seit über acht Jahren die Ärmsten der Armen behandelt. Trotzdem geben die Mitarbeiter der Mercy Ships nicht auf. Denn sie machen die Erfahrung: Gemeinsam können wir viel erreichen, gemeinsam können wir etwas schaffen!

Auf dem Hospitalschiff Africa Mercy sind zeitgleich rund 400 Mitarbeiter aus über 40 Nationen im Einsatz. Der beengte Raum bietet wenig Platz für Privatsphäre, die Arbeitsschichten sind lang und intensiv, denn man möchte natürlich so vielen Patientinnen und Patienten wie möglich helfen. Die unterschiedlichen Kulturen und Sprachen an Bord erschweren das gemeinsame Arbeiten. Doch das Ziel, eine verbesserte Gesundheitsversorgung in Afrika, schweißt alle zusammen und lässt die Mannschaft zu Höchstleistungen auflaufen. In den letzten 40 Jahren konnten so mehr als 100.000 chirurgische Eingriffe an Bord durchgeführt werden, 2,7 Millionen Menschen haben direkt und indirekt von der Hilfe der Mercy Ships profitiert.

„Es ist einfach ein ganz wunderbares Erlebnis, auf diesem Schiff an privilegierter Stelle als Arzt arbeiten zu dürfen – inmitten von Freiwilligen, die alle ein Ziel haben: den Ärmsten der Armen ganz direkt zu helfen. Das geschieht nicht nur durch die Operationen. In dieser Hilfe und dieser Solidarität ist jeder gleich, der mit anpackt – zweitrangig an welcher Stelle auf dem Schiff. Besser kann man Gemeinschaft, Solidarität und Nächstenliebe nicht erklären,“ erzählt Dr. Dr. Lür Köper. Seit mehr als 25 Jahren reist der MKG-Chirurg aus Bremen Jahr für Jahr zur Africa Mercy, um dort kostenlose Operationen durchzuführen.

Viele der Mercy Ships Mitarbeiter, die einen Einsatz an Bord geleistet haben, kämpfen derzeit in ihren Heimatländern gegen die COVID-19-Pandemie. „Ich bin mir sicher, dass Sie dank ihrer Erfahrungen an der Küste Afrikas gerade jetzt einen kühlen Kopf bewahren können und für Patientinnen und Patienten Ruhe und Sicherheit ausstrahlen. An diesem Weltgesundheitstag wollen wir die unschätzbare Leistung unserer Medizinerinnen und Mediziner, des Pflegepersonals, der vielen Krankenhausangestellten, aber auch der Labormitarbeiter, Techniker und Wissenschaftlern in den Vordergrund stellen und ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz danken,“ erklärt Udo Kronester, Geschäftsführer von Mercy Ships Deutschland e.V.

„Die Erfahrungen, die wir an Bord der Africa Mercy Jahr für Jahr machen dürfen, geben mir Hoffnung. Sie geben mir Hoffnung, dass wir die gegenwärtige Krise bewältigen können, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, solidarisch sind, auch über Ländergrenzen hinweg.“

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Mit einer gewissen Portion Abenteuerlust und dem inneren Wunsch, die Not derjenigen zu lindern, für die medizinische Hilfe unbezahlbar und unerreichbar ist, engagiert sich der 49-jährige Familienvater bereits seit 15 Jahren in der humanitären Hilfe. Auch mit Mercy Ships ist der Mund-Kiefer-Gesichtschirurg seit 2015 regelmäßig im Einsatz.

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Tabea Supplieth
Als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit berichtet Tabea Supplieth regelmäßig über unsere Arbeit an der Küste Subsahara-Afrikas.

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