Die Africa Mercy ist das größte privat finanzierte Hospitalschiff der Welt. Für jeweils zehn Monate liegt es in einem afrikanischen Hafen, um dort medizinische Hilfe zu den Ärmsten der Armen zu bringen. Rund 400 Mitarbeiter sind an Bord im Einsatz. Sie alle arbeiten ehrenamtlich und tragen die Kosten für Unterkunft, Reise und Verpflegung selbst.
Das Ziel verbindet: Rund fünf Milliarden Menschen haben weltweit keinen Zugang zu sicheren und rechtzeitigen Operationen. Oftmals fehlt die Ausstattung oder Expertise im Land, oder die Bevölkerung kann sich die Behandlung nicht leisten. Dieses Leid möchte die internationale Crew der Africa Mercy gemeinsam lindern: Viele opfern ihren hart verdienten Urlaub, um die dringend notwendige Hilfe möglich zu machen. Der Einsatz verändert nicht nur das Leben der Patientinnen und Patienten für immer – auch die Ehrenamtlichen kommen oft verändert und bereichert zurück.
Gerne erzählen unsere Helden von Ihren Erlebnissen und Eindrücken während Ihrer Arbeit im vergangenen Jahr. Rund 70 Mitarbeiter waren aus Deutschland in 2019 im Einsatz. Einige schlagen wir Ihnen hier für ein Interview vor – weitere Kontakte vermitteln wir gerne auf Anfrage. Klicken Sie sich einfach durch unsere Bildergalerie. Ergänzende Informationen finden Sie unterhalb.
Theresa Bode – Bremen
Theresa Bode ist Gesundheits- und Krankenpflegerin. Im Klinikum Links der Weser in Bremen versorgt sie auf der Kardiologie-Station Patientinnen und Patienten. Ein sozialer Beruf, doch Theresa wollte noch mehr tun: „Bekannte von mir haben in Liberia gearbeitet. Deswegen war die Situation in Westafrika schon seit meiner Jugend ein Thema für mich.“ Nach einigen Jahren der Berufserfahrung entschied sich Theresa für einen Hilfseinsatz auf der Africa Mercy. Von März bis Juni war sie dazu in Guinea im Einsatz.
April Manalang-Preßler – Weinheim
Neben den Operationssälen an Bord des Schiffes betreibt Mercy Ships in jedem Einsatzland auch eine Zahnklinik. Hier engagierte sich April Manalang-Preßler als Zahnarzthelferin im Senegal. Es war bereits ihr zweiter Einsatz mit Mercy Ships, für den sie extra unbezahlten Urlaub nahm. Auch ihr Chef, Dr. Georg Eggers, unterstützte Sie bei diesem Vorhaben.
Dr. Dr. Jens Rabbels – Stuttgart
Dr. Dr. Jens Rabbels ist Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und arbeitet als Oberarzt im Klinikum Stuttgart. Sein letzter Einsatz führte ihn vom 22. September bis zum 05. Oktober in den Senegal. „Ich habe dort Tumore in Größen gesehen, die wir uns hier kaum vorstellen können. Manche sind fußballgroß, entstellen den Menschen komplett und drücken ihm auf die Atemwege,“ berichtet der engagierte Oberarzt. „An keinem anderen Ort wird die Auswirkung der eigenen medizinischen Hilfe so deutlich wie in den ärmsten Ländern dieser Welt. Das Strahlen der Patienten, für die durch eine Operation eine oft langjährige Leidenszeit zu Ende gegangen ist, ist für uns Mitarbeiter die schönste Belohnung.“
Dr. Elisa Gruber – Erlangen
Im November war es soweit: Die engagierte Zahnärztin aus Erlangen reiste in den Senegal, um in der von Mercy Ships eingerichteten Zahnklinik unzähligen Patientinnen und Patienten zu helfen. Obwohl die Zeit herausfordernd und anstrengend war, denkt Dr. Gruber bereits über einen zweiten Einsatz im kommenden Jahr nach. „Die Dankbarkeit der Patienten hat mich sehr berührt. Geholfen hat auch das gute Miteinander im gesamten Team. Man trägt sich gegenseitig.“
Rahel Zagray – Nordkirchen
Anderen zu helfen ist für Rahel Zagray eine Selbstverständlichkeit. Die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin freute sich daher ganz besonders auf ihren Einsatz von zweieinhalb Monaten im Senegal. Dank ihrer Arbeitserfahrung auf der Intensivstation für Frühgeborene und Säuglinge in Münster und Osnabrück war sie prädestiniert für die Kinderstation an Bord. Typische Behandlungsfälle sind dort zum Beispiel verkrümmte Gliedmaßen oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Die Operationen schenken den Kindern eine Zukunft, denn endlich können sie wie alle anderen laufen, essen, spielen und zur Schule gehen.
Anne Herter und Dr. Nils Herter – Birkenfeld
So wie einige andere Paare und Familien an Bord, so engagieren sich auch die Eheleute Herter gemeinsam für die gute Sache. Während Dr. Nils Herter als Anästhesist mit im OP-Saal steht, bereitet Anne Herter die Eingriffe mit ihrer Expertise als Ernährungswissenschaftlerin vor. Denn viele kleine Patienten kommen unterernährt an Bord und müssen für die Operation erst aufgepäppelt werden. Anne Herter berät dazu die Mütter und setzt ein gezieltes Ernährungsprogramm um.