04. September 2024, Freetown / Landsberg am Lech
Ein 32-jähriger Polizeibeamter war der erste Patient, der gestern an Bord des größten privaten Hospitalschiffes der Welt von Mercy Ships eine spendenfinanzierte Operation erhielt. Das Schiff kehrte bereits im August nach Sierra Leone zurück, um in den nächsten zehn Monaten mehr als 1.400 weitere Operationen durchzuführen und einheimische medizinische Fachkräfte zu schulen.
Der alleinerziehende Vater Sahr litt seit seinem 20. Lebensjahr an einem Leistenbruch, der auf die Größe einer großen Avocado angewachsen war. Der ehrenamtliche Chirurg aus den USA, Dr. Timothy Burandt, der Sahr nun erfolgreich operierte, sagte: „Hernien sind im Grunde genommen ein Loch in der Bauchdecke, durch das einige Organe gedrückt werden können, und das führt zu Schmerzen. Auch das Verdauungssystem kann dadurch gestört werden. Die Hernien, die wir in Afrika sehen, sind in der Regel größer und komplexer, weil die Patienten nicht die Möglichkeit haben, sich frühzeitig behandeln zu lassen und einen Arzt aufzusuchen.“
Die First Lady von Sierra Leone, Dr. Fatima Maada Bio, hieß das Schiff mit 300 weiteren Gästen und Partnern letzte Woche in Freetown willkommen. Denn die Global Mercy wurde von Seiner Exzellenz Julius Maada Bio, dem Präsidenten von Sierra Leone, eingeladen, ihren Aufenthalt in Freetown zu verlängern, nachdem auf ihr zwischen August 2023 und Juni 2024 bereits 1.979 Operationen durchgeführt und 145 medizinische Fachkräfte fortgebildet wurden. Das größte private Hospitalschiff der Welt, das speziell für diesen Zweck gebaut wurde, legte am 14. August 2024 wieder in Freetown an, um der Einladung zu folgen.
Ihre Exzellenz, Dr. Fatima Maada Bio, sagte: „Neben der direkten medizinischen Versorgung hat sich Mercy Ships auf die Befähigung von lokalen medizinischen Fachkräften an Bord der Global Mercy spezialisiert. Sie haben das Privileg, 145 Personen fortzubilden, darunter Assistenzärzte für Chirurgie und Anästhesie, OP- und Anästhesieschwestern und -pfleger sowie Physiotherapeuten. Diese Investition in einheimische Talente ist entscheidend für den Ausbau der Kapazitäten unseres Gesundheitssystems.“
Dr. Sandra Lako, Landesdirektorin von Mercy Ships in Sierra Leone, erklärte, dass trotz der Bemühungen der Regierung und der wachsenden Zahl von Chirurgen in Sierra Leone immer noch ein immenser ungedeckter Bedarf an chirurgischer Versorgung besteht. Sie sagte im Hinblick auf den nun fortgesetzten Hilfseinsatz von Mercy Ships: „Gemeinsam mit der Regierung von Sierra Leone arbeiten wir daran, das Ziel zu erreichen, für alle Menschen in Sierra Leone sichere Operationen zu ermöglichen.“