Die Mercy Ships Geschichte

Bereits seit mehr als 45 Jahren ist Mercy Ships mit Hospitalschiffen auf der ganzen Welt unterwegs,
um Hoffnung und Heilung zu den Ärmsten der Armen zu bringen. 

Die Geschichte beginnt mit einem Hurrikan

Man könnte tatsächlich einen Hurrikan als die Geburtsstunde von Mercy Ships nennen. 1964 verwüstete Hurrikan Cleo die Bahamas. In der Hauptstadt Nassau erlebte ihn neunzehnjährige Don Stephens aus Colorado aus nächster Nähe. Mit einer Jugendgruppe des christlichen Missionswerks „Jugend mit einer Mission“ war er dort bei einem Sommereinsatz, als das Unwetter die ganze Gruppe unversehens um ihr Leben fürchten ließ. Eines der anwesenden Mädchen sagte: „Wäre es nicht wunderbar, wenn es ein Schiff mit Ärzten und Krankenschwestern gäbe, das nach einer solchen Katastrophe kommen würde, um zu helfen?” Der Hurrikan ebbte nach einiger Zeit wieder ab, aber Don konnte diese Frage nie vergessen.

Mutter Teresa gab den Anstoß für die Gründung

In den Siebzigern lebte Don mit seiner Frau Deyon als Mitarbeiter von „Jugend mit einer Mission“ in Lausanne, in der Schweiz. Nach zwei gesunden Kindern wurde 1976 ihr schwerstbehinderter Sohn John Paul geboren, der sowohl autistisch als auch körperlich und geistig behindert ist. Dieses Ereignis erschütterte Don, es warf schwierige Fragen auf, und so nahm er ein Jahr später die von einem Bekannten vermittelte Einladung an, Mutter Teresa in Kalkutta zu besuchen. Überwältigt von dem Elend in der Millionenstadt, faszinierte ihn die berühmte Ordensleiterin, die ihrer Schwesternschaft einprägte, sich auf jeden Einzelnen zu fokussieren, als wäre er der einzige Mensch auf der Welt, der ihre Aufmerksamkeit und Fürsorge erhalten würde. Mutter Teresa half ihm, die Vision für sein Leben klarer herauszufeilen und sagte ihm: „Dein Sohn wird dir auf deinem Weg helfen, die Augen, die Ohren, der Mund und die Hände für die Armen zu werden.“

Zutiefst beeindruckt von dieser Begegnung verließ Don Stephens Kalkutta, entschlossen, seinen alten Traum von einem Hospitalschiff endlich Wirklichkeit werden zu lassen: „Die Vision konkreter Barmherzigkeit, die Idee eines Schiffes, die Vorstellung, auf diese Weise den Ärmsten der Armen moderne medizinische Versorgung anbieten zu können, das war zunehmend das, worüber ich nachdenken, reden, beten und träumen konnte.“ Und dies bewegte ihn auch, als er wieder zurück in Lausanne mit einem Schweizer Unternehmerehepaar zu Abend aß.

Ein Traum wird wahr: Victoria

Henri und Francoise André hörten ihm eine Weile lang zu, dann schlug Henri vor: „Warum kommst du nicht mal in unser Büro? Ich stelle dir unseren Verantwortlichen für die technische Seite unserer Reederei vor.“ Don war perplex. Er hatte gar nicht gewusst, dass seine Gastgeber auch im Reedereigeschäft tätig waren. Gesagt, getan. Das Ehepaar André nahm ihn unter ihre Fittiche, sie halfen ihm, ein Schiff zu finden und unterstützten ihn bei der Finanzierung. Schließlich war es soweit: Am 5. Oktober 1978 wurde der Kaufvertrag für das 159 Meter lange elegante italienische Passagierschiff Victoria unterzeichnet, das sie später in Anastasis umbenannten (griechisch für „Auferstehung“). Dieses Schiff sollte das erste Mercy Ships Hospitalschiff werden. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg.

„Ich könnte sagen, es fing alles mit einem Hurrikan an. Oder mit dem Lesen eines Buches über die berühmte „SS Hope“. Ich könnte sagen, es begann mit einem Treffen mit Mutter Teresa oder mit der Geburt unseres Sohnes John Paul, der mit einer Behinderung zur Welt gekommen ist. Ich könnte auch sagen, es begann mit dem gütigen, barmherzigen und würdevollen Vorbild meiner Eltern, die in unserer Kleinstadt jedem Bedürftigen ihre hilfsbereiten Hände entgegenstreckten. Ich könnte all dies als Inspiration nennen, um zu erklären, wie die Idee entstand, Mercy Ships zu gründen. Und sie würden alle wahr sein.“
Don Stephens, Gründer von Mercy Ships

Ungefähr vier Jahre lang sollte die Anastasis in Eleusis, Griechenland, im Hafen liegen und „an ihrem Anker schwingen“, wie Don Stephens es zusammenfasste. Das Ehepaar Stephens suchte nach Mitstreitern, die ihre Vision teilten. Schließlich zogen sie mit ihren Kindern und 150 weiteren Personen aufs Schiff. Renovierungen und Umbauten standen an, damit aus einem Passagierschiff ein schwimmendes Krankenhaus werden konnte. Weitere finanzielle Mittel mussten aufgetrieben werden. Manches Mal war es schon eine Herausforderung, genügend Treibstoff zu organisieren, um Strom für den laufenden Betrieb an Bord zu erhalten.

Springende Fische und Gerüchte

Und dann geschah ein außergewöhnliches Wunder: Tausende Fische sprangen aus dem Meer aufs Land. Das hatte man so noch nie gesehen. Medien aus ganz Griechenland kamen nach Eleusis, um über dieses aufsehenerregende Ereignis zu berichten. Natürlich hatte sich auch das ungewöhnliche Schiffsprojekt in der Gegend herumgesprochen und dieses „Fischwunder“ war in der Nähe des Liegeplatzes der Anastasis passiert. So ging das Gerücht um, dass dieses Wunder für Mercy Ships geschehen sei. Reporter verbreiteten es im Fernsehen zur Hauptsendezeit, plötzlich war Mercy Ships in aller Munde. Man kann darüber spekulieren, ob das Fischwunder ein göttliches Zeichen gewesen sein mag, doch nicht lange danach konnte das Schiff endlich fertiggestellt werden. Am 7. Juli 1982 war die Anastasis abfahrbereit, kurz darauf legte sie ab.

Seit dieser ersten Fahrt sind viele Jahre vergangen. Weitere Schiffe wurden erworben, es konnten seither mehr als 100.000 lebensverändernde chirurgische Eingriffe durchgeführt und mehr als 445.000 Patienten zahnmedizinisch behandelt werden. Und die Geschichte wird fortgeschrieben, aktuell mit der Africa Mercy und der Global Mercy.

„Während ich auf dem Deck der Africa Mercy stehe, kann ich nicht anders, als Gott für all das zu danken. Das alles tun zu dürfen war und ist ein Privileg – in der Vergangenheit, in der Gegenwart und auf den zukünftigen Schiffen von Mercy Ships. Ja, die Reise geht weiter und ich freue mich auf die vielversprechende Zukunft, auf die wir zusteuern!“
Don Stephens

Das haben wir in den letzten 45 Jahren bereits erreicht:

Icon für medizinische Spenden
0
Millionen US-Dollar an Hilfeleistungen erbracht​
Icon Menschen, Leute, Gruppe
0
Menschen haben bereits von unserer Hilfe profitiert
Icon für medizinisches Training / Kapazitätsaufbau / Fortbildung
0
medizinische Fachkräfte geschult​

Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit

"Ich habe Hochachtung vor dem Einsatz von Mercy Ships für nachhaltige Veränderungen in einer Welt voller Not. Mercy Ships hat sich mit seiner Vision, dem afrikanischen Kontinent Hoffnung durch Heilung zu bringen, der großen Vision einer afrikanischen Renaissance angeschlossen. ... Ich bewundere Vision und Engagement von Mercy Ships und lade Sie ein, gemeinsam mit mir diese wertvolle Arbeit zu unterstützen und dazu beizutragen, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen."

Aktuelles aus unserem Blog

Emmanuel

Ab morgen darf ich wieder leben

Emmanuel kam als erster Patient in Sierra Leone an Bord der Global Mercy. Seit vier Jahren litt er unter einem faustgroßen Tumor am Hals. Konnte er an Bord endlich geheilt werden?

Weiterlesen
Stephanie Pape Apothekerin

Eine Überdosis Nächstenliebe

Das Leben der 48-jährigen Apothekerin Stephanie Pape aus Niedersachsen ist alles andere als alltäglich. Und das nicht erst, seitdem sie sich im Januar 2024 auf der Global Mercy zum ehrenamtlichen Dienst gemeldet hat. Denn über das derzeitige Einsatzland Sierra Leone hat sie ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen.

Weiterlesen
Sie haben noch Fragen?
Dominic Pithan - Marketingleitung