Mund-, Kiefer- Gesichtschirurgie

Erkrankungen, die bei uns frühzeitig operiert werden, können sich in Subsahara-Afrika aufgrund der mangelnden Versorgung lebensbedrohlich entwickeln. Die Chirurginnen und Chirurgen an Bord der Africa Mercy operieren zum Beispiel Tumore und Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten und retten dadurch Leben.

Patientenbeispiel David

Im Alter von fünf Jahren begann ein schmerzhafter Tumor an Davids Hals zu wuchern. Seine Eltern hatten nicht genügend finanzielle Mittel, um David eine angemessene ärztliche Behandlung zu ermöglichen. Als David zehn Jahre alt war hatte sein Tumor bereits eine dramatische Größe erreicht. „Hast du einen Tennisball verschluckt?“, hänselten ihn die anderen Kinder.

Seine Mutter Diane war eines Tages in der Nähe des Hafens unterwegs, als das große weiße Schiff einlief. Sie informierte sich über Mercy Ships und setzte dann alle Hebel in Bewegung, um David an Bord zu bringen. Als der Junge nach der erfolgreichen Operation das erste Mal in den Spiegel schaute, staunte er nicht schlecht: „Ich bin ein gut aussehender Junge!“ Und genauso staunten seine Spielkameraden, als er gesund und munter vom Schiff zurück kehrte.

Behandlung von Gesichtstumoren

Patienten wie David werden an Bord unsers Hospitalschiffes kostenlos operiert. Tumore beginnen oft als kleine Geschwulste. Die Entstellung im Gesicht hat zunächst nur soziale Konsequenzen: Betroffene werden häufig als verflucht bezeichnet, ausgelacht oder aus der Gesellschaft verstoßen. Da in den Ländern Westafrikas oftmals die Möglichkeiten fehlen, Tumore rechtzeitig zu behandeln, wachsen sie meistens zu lebensbedrohlicher Größe. Der Patient kann kaum noch atmen und nur noch mit Mühe essen. Die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie an Bord kümmert sich um diese Patienten. Unser leitender Arzt Dr. Gary Parker hat in den vielen Jahren seines ehrenamtlichen Dienstes eine breite Expertise aufgebaut, um auch große Tumore vollständig entfernen und dem Gesicht wieder seine normale Form zurückgeben zu können.

Noma

In der westlichen Welt traten die letzten bekannten Fälle von Noma vor rund 70 Jahren auf. Die bakterielle Erkrankung, die vor allem Kinder betrifft, zerfrisst das Gewebe der Mundschleimhaut, sowie andere Weich- und Knochenteile des Gesichts. Die Infektion breitet sich schnell auf Nase, Lippen und Wangen aus. Obwohl Noma vermeidbar ist und leicht behandelt werden kann, sterben jedes Jahr tausende Menschen daran. Diejenigen, die die Krankheit überleben, sind entsetzlich entstellt. Mercy Ships führt zahlreiche plastische Gesichtsoperationen an Noma-Opfern durch und gibt ihnen so die Chance, ein normales Leben zu führen. Außerdem tragen wir mit gesundheitlicher Aufklärung zur Bekämpfung der Krankheit bei. Armut, Mangelernährung, schlechte Mundhygiene, fehlende sanitäre Anlagen und Krankheiten fördern die Verbreitung von Noma.

Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten

Zehntausende von Kindern werden jedes Jahr mit einer Lippen-, Kiefer- und/oder Gaumenspalte geboren. Die Korrektur ist hierzulande ein Routineeingriff, doch ohne Krankenhäuser in der Nähe oder die nötigen Finanzen bleiben die Fälle in Westafrika häufig unbehandelt. Die Säuglinge sind dann häufig unterernährt, weil sie nicht richtig saugen und trinken können. Kinder, die dennoch überleben, werden auf Grund Ihrer Missbildung oft ausgestoßen.

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„Es ist einfach ein ganz wunderbares Erlebnis, auf diesem Schiff an privilegierter Stelle als Arzt arbeiten zu dürfen – inmitten von Freiwilligen, die alle ein Ziel haben: den Ärmsten der Armen ganz direkt zu helfen. Das geschieht nicht nur durch die Operationen. In dieser Hilfe und dieser Solidarität ist jeder gleich, der mit anpackt – zweitrangig an welcher Stelle auf dem Schiff. Besser kann man Gemeinschaft, Solidarität und Nächstenliebe nicht erklären.“

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