Die Kraft eines unerschütterlichen Glaubens
Neue Hoffnung für Marie Elisa
Marie Elisa ist 45 Jahre alt, eher klein von der Statur – doch ihr Glaube ist riesengroß. Jeden Morgen geht sie denselben Weg zur Kirche in Berangotra, einem Dorf in Zentralmadagaskar, um zu beten. Diese tägliche Routine gibt ihr Kraft für die harte Arbeit auf den Gemüse- und Kartoffelfeldern, mit der sie ihre Familie ernährt.
Doch vor fünf Jahren begann ihr Leben aus den Fugen zu geraten. Was als harmloses Zahnweh begann, entwickelte sich zu einem unerträglichen Schmerz. In der örtlichen Apotheke bekam sie Schmerzmittel, die allerdings nur kurzfristig halfen. Bald schwoll ihr Gesicht an. „Anfangs linderten die Tabletten den Schmerz“, erinnert sie sich. „Aber dann begann die Schwellung – und sie wuchs immer weiter.“ Schließlich hatte sich ein Tumor in ihrem Unterkiefer gebildet, so groß wie eine Orange.
Trotz allem hielt sie an ihrem Glauben fest. „Ich betete zu Jesus, dass ich gesund würde und wieder arbeiten gehen könnte“, sagte sie entschlossen. Doch während Freunde und Nachbarn sie mit mitleidigen Blicken ansahen, verschlechterte sich ihre Lage immer weiter.
Mit dem wachsenden Tumor wuchs auch die Not ihrer Familie. Da sie nicht mehr arbeiten konnte, fiel das Einkommen weg. Die Folgen waren drastisch: Ihre jüngste Tochter musste die Schule abbrechen, weil sie das Schulgeld nicht mehr aufbringen konnten.
Verzweifelt suchte Marie Elisa nach Hilfe. Sie wandte sich an traditionelle Heiler, doch der Tumor wuchs weiter. Ein Arzt riet zu einer Operation, doch die Kosten waren für sie untragbar.
Eine göttliche Begegnung mit Mercy Ships
Im Jahr 2024 reiste ein Team von Mercy Ships durch Madagaskar, um im ganzen Land Menschen zu finden, die für eine spendenfinanzierte Operation an Bord der Africa Mercy infrage kamen. Doch währenddessen wütete ein Zyklon im Norden der Insel. Anhaltender Regen und beschädigte Straßen zwangen das Team letztlich, ihre geplante Route zu ändern.
Auf der neuen Route durchquerten sie ein kleines Dorf – eines, das sie auf der ursprünglichen Route nicht besucht hätten. Am Straßenrand entdeckten sie ganz plötzlich im Vorbeifahren eine Frau mit einem auffälligen Tumor im Gesicht. Es war Marie Elisa.
„Drei von uns riefen gleichzeitig: ‚Haltet den Bus an!‘“, erinnert sich Maddy Hartung, eine ehrenamtliche Krankenschwester aus Australien. Sie stiegen aus, erklärten der neugierigen Menschenmenge, warum sie hier waren, und stellten mit Bildern ehemaliger Patienten die Arbeit und Hilfe von Mercy Ships vor. Dann sprachen sie Marie Elisa an.
Das Team richtete auf der Veranda des Dorfvorstehers ein provisorisches Untersuchungszimmer ein, um Marie Elisas Tumor zu begutachten und ihr die Möglichkeit einer kostenlosen Operation zu erklären. Zunächst war sie zögerlich, doch schließlich fasste sie Mut. „Ich war krank und bereit, das Risiko einzugehen – ich hatte nichts zu verlieren“, sagte sie.
Ermutigt durch die Chance auf Heilung und aus reiner Selbstlosigkeit erwähnte Marie Elisa, dass ihr Mann Claude unter einer schweren Augenerkrankung litt. Nach einer Untersuchung stellte das Team fest, dass auch er für eine Operation infrage kam. Beide wurden für einen Eingriff an Bord der Africa Mercy eingeplant – wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten.
„Es war kein Zufall, dass sie genau in diesem Moment auf dieser Straße war. Gott hatte einen Plan für sie.“
– Maddy Hartung, ehrenamtliche Krankenschwester
Das Geschenk der Heilung und neue Hoffnung
Marie Elisa trat eine dreitägige Reise nach Toamasina an. Dort lag die Africa Mercy im Hafen. Durch den Tumor war sie jedoch stark geschwächt. Die Ärzte verordneten ihr zunächst ein spezielles Ernährungsprogramm, damit sie zu Kräften kommen konnte. Wochen später war sie endlich bereit für den Eingriff. Die Operation verlief erfolgreich und Marie Elisa war im wahrsten Sinne erleichtert – befreit von der Last des Tumors und der Angst um ihre Gesundheit und die Zukunft ihrer Familie.
„Ich danke Gott, dass der Tumor entfernt wurde und ich wieder gesund bin.“
– Marie Elisa
Dr. Erik Andersen, ein ehrenamtlicher Anästhesist aus Australien, betonte, wie ernst ihre Lage vor dem Eingriff war: „Ohne die Operation hätte sich ihre Situation weiter verschlechtert. Die große Masse drückte bereits auf ihre Atemwege und erschwerte ihr das Atmen und Essen.“
Als Marie Elisa wieder nach Hause zurückkehrte, fiel ihrem Mann Claude ein Stein vom Herzen. Wochenlang hatte er sich hilflos gefühlt – er konnte nichts tun, außer aus der Ferne für sie zu beten. „Weil sie so weit weg war, blieb mir nur mein Glaube“, erinnert er sich.
„Ich sagte immer wieder: ‚Oh Gott, bitte heile meine Frau und befreie sie von dieser Krankheit.´ “
– Claude
Doch ihre Geschichte war noch nicht zu Ende. Wochen nach Marie Elisas Genesung war Claude an der Reihe. Eine Zyste am linken Auge, die ihn seit fünf Jahren plagte, sollte entfernt werden. Dieses Mal kehrte Marie Elisa nicht als Patientin auf die Africa Mercy zurück, sondern als Claudes Begleiterin.
Nach seiner erfolgreichen Operation verließen sie das Schiff gemeinsam – voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Für Marie Elisa bedeutete das mehr als nur Genesung. Die Aussicht, bald wieder ihre Gemüse- und Kartoffelfelder zu bestellen, ließ sie aufleben. „Sobald ich mich vollständig erholt habe, wird mich nichts mehr aufhalten und ich kann endlich wieder arbeiten“, sagte sie mit einem Lächeln.
Dank Mercy Ships ist Marie Elisa wieder in der Lage den Lebensunterhalt für ihre Familie zu sichern.
Marie Elisa kommt aus Madagaskar.
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